Im vergangenen Jahr sammelte Cynthia Tetzel viel Fahrpraxis. In ihrem Freiwilligen Soziales Jahr (FSJ) ist
sie für den Mobilen Sozialen Dienst des DRK im Landkreis unterwegs.
Mit dem Bus fährt Cynthia meist vor die Rettungsleitstelle des DRK-Kreisverbandes in Schwäbisch Hall. Dann steigt sie in einen der weißen Flitzer der Organisation. Herr Müller* aus Untermünkheim muss ins Diakonie-Krankenhaus gefahren werden, Frau Wagner* möchte zur Physiotherapie, jemand anderes zum Flughafen. Cynthias Aufgabe ist es, die Menschen pünktlich an vorgegebene Orte zu bringen und wieder abzuholen. Teilweise wartet sie an Ort und Stelle auf sie. Die Anfahrtswege sind meist kurz. Die längste Fahrt, die sie je hatte, war nach Bad Rappenau, gute 70 Kilometer zu einer Kurklinik.
Unter ihren Fahrgästen sind sowohl ältere als auch jüngere Passagiere. Letztere sind meist Rollstuhlfahrer, die den Service des DRK in Anspruch nehmen. „Wenn viele Fahrten
aufeinanderfolgen fühle ich mich manchmal wie eine Taxifahrerin“, sagt die 20-Jährige und lacht. Etwa fünf Fahrten hat sie pro Tag. Inzwischen kennt sie den Landkreis gut und kann auf die Hilfe
des Navigationssystems oftmals verzichten.
Ein kosteloses Fahrsicherheitstraining beim ADAC
Gutes Trinkgeld von Passagieren
Unregelmäßige Arbeitszeiten
Auch im Sommer sind lange Hose und warme Sicherheitsschuhe Pflicht
Fahrtenbuch, Tankkarte, Transportschein – alles muss dokumentiert werden. Falls etwas Unvorhergesehenes passiert, seien es gesundheitliche Beschwerden beim Fahrgast, eine Reifenpanne oder
ähnliches am Auto, kann sie in der Leitstelle anrufen und bekommt Hilfe. Bisher war das nicht notwendig. Kleinere Wartungen des Autos, etwa Öl nachfüllen, übernimmt sie selbst. Für alles andere
geht es in die Werkstatt.
Cynthia hat viel Spaß am Autofahren und der Arbeit. „Die Menschen sind sehr dankbar. So etwas sollten viel mehr junge Leute machen“, findet sie. „Es ist ein
gutes Gefühl gebraucht zu werden.“ Beruflich will sie dennoch nicht in dem Bereich bleiben. Die monatliche Einsatzplanung und täglich variierende Arbeitszeiten seien zu wenig
flexibel für die eigene Freizeitgestaltung. „Auf Dauer kann ich mir das nicht vorstellen“, sagt die gebürtige Rheinfeldenerin, die für ihr FSJ nach Gaildorf gezogen ist. Vor kurzem hat
sie ihre Stelle um ein halbes Jahr verlängern lassen. Parallel sucht sie nun schon nach einer Ausbildung in der Umgebung. Medienkauffrau ist ihr Favorit. „Mir gefällt es hier so gut, dass ich
bleiben will.“
von Katharina Schultz
* fiktiver Name